Weitere Informationen:

Vokalensemble '83 – Saarbrücken
info@vokalensemble-83-sb.de

Leitung: Bernhard Leonardy
leonardy@gmx.de

 
 

Samstag, 25.4.1987, 20.00 Uhr
Bürgerhaus Dudweiler
Saarbrücken-Dudweiler

Prélude, Chorale et Fuge
César Franck (1822-1890)

Der bucklichte Fiedler
Der Falke
Nachtwache I
Nachtwache II
Johannes Brahms (1833-1897)

Je ne l'ose dire
Pierre Certon (1510-1572)

Toast pour le nouvel an
Gioachino Rossini (1792-1868)

Hark, all your lovely saints above
Thomas Weelkes (1576-1623)

Nicolette
Maurice Ravel (1875-1937)

Three Shakespeare Songs
Ralph Vaughan Williams (1872-1958)

Dancing in the Dark
Gene Puerling, arr. (1929-2008)

Swing low sweet chariot
Wade in the water
Spiritual

Eva Leonardy,Sopran
Stefan Hank, Tenor
Guido Weiß, Bariton

Leitung und Klavier:
Bernhard Leonardy


 

Samstag, 26.4.1987, 20.00 Uhr
Musikhochschule des Saarlandes
Saarbrücken


Prélude, Chorale et Fuge
César Franck (1822-1890)

Der bucklichte Fiedler
Der Falke
Nachtwache I
Nachtwache II
Johannes Brahms (1833-1897)

Je ne l'ose dire
Pierre Certon (1510-1572)

Toast pour le nouvel an
Gioachino Rossini (1792-1868)

Hark, all your lovely saints above
Thomas Weelkes (1576-1623)

Nicolette
Maurice Ravel (1875-1937)

Three Shakespeare Songs
Ralph Vaughan Williams (1872-1958)

Dancing in the Dark
Gene Puerling, arr. (1929-2008)

Swing low sweet chariot
Wade in the water
Spiritual

Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

Ride the chariot
William Henry Smith, arr. (1876-1936)

Eva Leonardy, Sopran
Stefan Hank, Tenor
Guido Weiß, Bariton

Leitung und Klavier:
Bernhard Leonardy



In vielen Stilen sicher
Vokalensemble '83 in Saarbrückens Musikhochschule
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Eins ist sicher: Das Vokalensemble '83 gehört zur Spitzengruppe der saarländischen Chöre und braucht auch den Vergleich auf Bundesebene nicht zu scheuen, wie erste Preisverleihungen beweisen. Seinen hohen Leistungsstand demonstrierte der Chor auch am Sonntagabend in der Musikhochschule. Das Konzert zeigte, was gewissenhafte Probenarbeit und sinnvolle Stimmbildung aus einem Material junger (Alter der Sänger: 18 bis 35 Jahre) und schön klingender Stimmen machen kann: ein Ensemble, das sich technisch sicher und mit Sinn für den jeweils angemessenenVortrag in allen Stilepochen bewegt. Spezialisierung kennt das Ensemble '83, das bei der Programmgestaltung Wert auf Abwechslung legt, nicht. Hingehauchte romantische Klangsinnlichkeit (Brahms, Nachtwache I) weiß dieser Chor genauso stilecht zu gestalten wie die ekstatisch-fetzigen Rhythmen von Spirituals, die pikante Polyphonie von Pierre Certons „Je ne l'ose dire” (16. Jh.) ebenso wie die delikaten Klanggewebe der hierzulande unbekannten Shakespeare-Vertonungen von Vaughan Williams. Im Quartett „Toast pour le nouvel an", einem geistvollen musikalischen Spaß des alten Rossini, entstand die komische Wirkung gerade aus der zirzensischen Perfektion des rhythmischen Zusammenspiels, und in Stücken wie „Der bucklichte Fiedler” (Brahms) und „Nicolette” (Ravel) zeigte sich, dass ein Chor, der alles Technische sicher studiert hat, die Freiheit gewinnt, humoristisch-drastisch zu charakterisieren und dramatische Akzente wie spielerisch zu setzen. Dass ein solches Ensemble auch vor Schwierigstem nicht halt zu machen braucht, bewiesen vor allem die Shakespeare-Vertonungen mit ihrer bis zu elfstimmigen Chorteilung: Wie Chorleiter Bernhard Leonardy die scheinbar chaotisch durcheinander geratenden Rhythmen des Geläutes in „Full Fathom Five” koordinierte, wird wohl ein Geheimnis seiner Dirigierkunst bleiben. Auch die geschmeidige Promptheit, mit der der Chor allgemein auf dynamische Nuancen einging, ist nicht zuletzt ein Resultat seines beweglich mitgehenden Dirigentenstils. Bernhard Leonardy (Klavier) schickte dem Chorteil CésarFrancks 15-Minuten-Stück „Prelude, Chorale et Fugue” voraus, dessen immense technische Schwierigkeiten er souverän meisterte; doch dürfte das lange und schwere Werk manchen Hörer, der vor allem ein Chorkonzert erwartet hatte, überfordert haben. Markus Waldura


   

Samstag, 25.7.1987, 20.00 Uhr
St Honoré d'Eylau
Paris


Morgenlied
Abendlied
Josef Rheinberger (1839-1901)

Nachtwache I
Nachtwache II
Johannes Brahms (1833-1897)

Nacht
Morgen
György Ligeti (1923-2006)

Magnificat primi toni
Leonhard Lechner (1553-1606)

Schaffe in mir Gott ein rein Herz
Johannes Brahms (1833-1897)

Das Agnus Dei
Max Reger (1873-1916)

Os justi
Anton Bruckner (1824-1896)

Hark, all your lovely saints above
Thomas Weelkes (1576-1623)

Nicolette
Maurice Ravel (1875-1937)

Je ne l'ose dire
Pierre Certon (1510-1572)

Leitung:
Bernhard Leonardy


   

Donnerstag, 24.9.1987, 20.00 Uhr
St. Antonius
Saarbrücken


Morgenlied
Abendlied
Josef Rheinberger (1839-1901)

Virga Jesse
Os justi
Anton Bruckner (1824-1896)

Unser lieben Frauen Traum
Max Reger (1873-1916)

Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen
Johannes Brahms (1833-1897)

Hark, all your lovely saints above
Thomas Weelkes (1576-1623)

Leitung:
Bernhard Leonardy


   

Sonntag, 22.11.1987, 20.00 Uhr
St. Peter
Merzig


Morgenlied
Abendlied
Josef Rheinberger (1839-1901)

Virga Jesse
Os justi
Anton Bruckner (1824-1896)

Unser lieben Frauen Traum
Max Reger (1873-1916)

O Heiland reiß die Himmel auf
Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen
Johannes Brahms (1833-1897)

Nacht
Morgen
György Ligeti (1923-2006)

Ride the chariot
William Henry Smith, arr. (1876-1936)

Eva Leonardy, Sopran
Guido Weiß; Bariton

Leitung:
Bernhard Leonardy



Viel Jugend mit Gesang
Konzert des Vokalensembles '83 in St. Peter
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Das Problem „normaler” Chöre, den Nachwuchsmangel, kennt das Vokalensemble '83, das ein Konzert in St. Peter gab, nicht: seit seiner Gründung 1983 ist es ständig gewachsen und zählt heute über 40 Mitglieder. Bernhard Leonardy, Gründer und Leiter, ist der Sohn des Pianisten Robert Leonardy. Er ist Organist, und den Chor hat er aus einem Kreis von Musikstudenten und anderen singfreudigen Jugendlichen um sich geschart und damit in kurzer Zeit schon viele Erfolge eingeheimst, über das Saarland hinaus Es ist ihm in den wenigen Jahren gelungen, die jungen Sängerinnen und Sänger zu einem vorzüglich funktionierenden „Instrument” zusammenzuschweißen. Reden wir nicht von der jungen Frische und der Qualität der Stimmen – da wird auch ganz diszipliniert gesungen, ganz klar und sauber und mit samtener Geschmeidigkeit. Eingerahmt von Morgen- und Abendliedern waren bei dem Konzert schwere Bruckner-, Reger- und Brahmssätze zu hören. Aber welche Unterschiede zwischen diesen Morgen- und Abendliedern: da waren zu Beginn die von Josef Rheinberger, ganz besinnlich und romantisch. Und am Ende die Nacht und Morgen mit modernen Mitteln beschreibenden Sätze von György Ligeti, dem Komponisten unserer Zeit, der das Einbrechen der Nacht mit langsamem Anschwellen und Verebben der Stimmen nachzeichnet und das Anbrechen des Morgens mit einem Wechsel von Lieblichkeit und gackernder, kikerikiender Turbulenz. Die anderen Sätze von Bruckner „Os Justi”, mit einer grandios gesungenen Pianissimo-Passage, und „Virga Jesse”, unendlich schwer, mit diesen jubelnden Alleluja-Aufschreien, die kein bisschen scharf klingen und so zart zurückgenommen werden. Von Max Reger „Unser lieben Frauen Traum„ und dann von Brahms .„O Heiland reiß' die Himmel auf” und – der absolute Höhepunkt des Abends – „Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen”, mit dieser unaufhörlich insistierenden „Warum”-Frage. Es war eine lohnende Chor-Stunde, und die Qualität des Ensembles hat sich auch schon so herumgesprochen, dass der Besuch durchaus zufriedenstellend war. Der Erlös des Abends ist für das Arbeitslosen-Projekt der Pfarrgemeinde St. Peter bestimmt. Der Chor hat sein Auftreten in Merzig auch als Generalprobe für sein großes Konzert in der Ludwigskirche in Saarbrücken angesehen, das am 13. Dezember stattfindet.


   

Sonntag, 13.12.1987, 20.00 Uhr
Ludwigskirche
Saarbrücken

Morgenlied
Abendlied
Josef Rheinberger (1839-1901)

Virga Jesse
Os justi
Anton Bruckner (1824-1896)

Unser lieben Frauen Traum
Max Reger (1873-1916)

O Heiland reiß die Himmel auf
Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen
Johannes Brahms (1833-1897)

Nacht
Morgen
György Ligeti (1923-2006)

Das neugebor'ne Kindelein
Dietrich Buxtehude (1637-1707)

Magnificat
Jan Dismas Zelenka (1679-1745)

Oh Peter, go ring them bells
Jaap Hillen (1923-2008)

Ride the chariot
William Henry Smith, arr. (1876-1936)


Eva Leonardy, Sopran
Guido Weiß; Bariton

Leitung:
Bernhard Leonardy



Ein guter Ruf – kein Problem
Das Vokalensemble '83 in der Ludwigskirche
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Ein guter Ruf geht dem „Vokalensemble '83” voran: sein Weihnachtskonzert lockte am Sonntagabend zahlreiche Zuhörer in die Ludwigskirche. Ein guter Ruf verpflichtet – kein Problem für den exzellenten Chor unter der Leitung von Bernhard Leonardy; souverän zeigte sich das Ensemble in einem Programm, das von Buxtehude bis Ligeti reichte. Etwa 50 junge Sängerinnen und Sänger umfasst der Chor, die Mehrzahl unter 30 Jahren, und wohl die meisten Stimmen sind geschult. Dem Vokalensemble '83 ist das Kunststück gelungen, durch chorische Stimmbildung für sich charakteristische Stimmen zum Chorklang zu verschmelzen: in allen Registern verleihen Einzeltimbres dem Gesamtklang Farbe, ohne dessen Homogenität zu stören. Der erste Teil des Programms umfasste A-cappella-Sätze des späten 19. und des 20. Jahrhunderts: „Morgen- und Abendlied” von Josef Rheinberger, die Bruckner-Motetten „Os justi” und „Virga jesse floruit", Max Regers „Unser lieben Frauen Traum", Johannes Brahms' „O Heiland reiß die Himmel auf” und „Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen” und György Ligetis Chöre „Morgen” und „Nacht”. Besonders eindrucksvoll und nachdenklich stimmend die Bruckner-Interpretation: Leonardy nahm das Pathos des Komponisten durchaus ernst, ging den langen Spannungsbögen nach, die gleichsam den Atem des Ewigen in Musik zu fassen suchen, doch er unterschlug auch nicht die Gebrochenheit dieser religiösen Musik: Nur verhalten erklangen die abschließenden „Halleluja”-Teile der Motetten als mühselig erkämpfter Jubel. Ähnliche Züge zeigten die Brahms-Chöre: zwar pathetisch in extremen dynamischen Kontrasten, wobei dem Chor feine Pianissimo-Nuancen ebenso zu Gebote standen wie energisches Fortissimo. Im zweiten Teil, bei Buxtehudes Kantate „Das neugeborene Kindlein” und Jan Dismas Zelenkas „Magnificat", wirkte ein Orchester aus Musikhochschulstudenten mit. Auch nach knapp eineinhalb Stunden ohne Pause zeigte der Chor keine Spur von Ermüdung: technische Qualität und musikalische Spannung wurden mit Leichtigkeit durchgehalten. Kein Wunder, dass das Publikum sich wenig darum scherte, ob Applaus im Kirchenkonzert denn schicklich sei, und mit begeistertem Beifall zwei Zugaben erzwang: Spirituals, auswendig gesungen, bei denen der Chor fast noch zu einer Steigerung fand. Doris Döpke


   

Samstag, 19.12.1986, 18.00 Uhr
Carl-Duisberg-Zentrum
Saarbrücken

Werke von
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Michael Praetorius (1571-1621)
Orlando di Lasso (1532-1594)
Spirituals


Stefan Hank, Tenor

Leitung:
Bernhard Leonardy



Für viele eine Premiere
Weihnachtsfeier im Carl-Duisberg-Zentrum
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Über vier Sprachen musste er mindestens verfügen können, der rauschebärtige Himmelsvertreter, der am Freitagabend in höherem Auftrage prallgefüllte Weihnachtstüten verteilte. Denn die zu Bescherenden waren in diesem Falle an Internationalität nicht zu überbieten. Aus rund 24 Ländern der Dritten Welt stammten sie und wohnen als Stipendiaten der Carl-Duisberg-Gesellschaft in deren Internationalen Zentrum auf dem Eschberg. 120 Stipendiaten sind es, die sich dort seit durchschnittlich drei Monaten auf eine Berufsfortbildung oder ein Fachhochschulstudium, welche sie schließlich hier in der Bundesrepublik absolvieren werden, vorbereiten. Viele von ihnen erlebten an diesem Abend die erste Weihnachtsfeier ihres Lebens, wie z. B. drei junge thailändische Lebensmittelkontrolleurinnen. Mustafa Schach aus dem türkischen Teil Zyperns ist mit deutschem Brauchtum schon etwas besser vertraut, als Direktor einer Hotelfachschule hat er bereits häufig weihnachtliche Feiern für Touristen organisieren müssen. Bei soviel Internationalität wollte auch das Vokalensemble '83 nicht zurückstehen. Nach seinem gelungenen Auftritt in der Ludwigskirche bot der Chor unter der Leitung von Bernhard Leonardy auch hier ein abwechslungsreiches Programm mit Weihnachtsliedern von Bach und Praetorius, Madrigalen des barocken Italieners Orlando di Lasso und vier Spirituals, deren großer Bekanntheitsgrad sich gerade am lebhaften Zuspruch dieses Publikums ablesen ließ. Weltweit verständlich die Sprache des Körpers, Pantomime, in der die Theatergruppe des Otto-Hahn-Gymnasiums, geleitet von der Studienrätin Mercier, eindrucksvoll vorführte, wie der ursprüngliche Sinn des Geschehens an der Krippe heutzutage durch den immer höher wachsenden Berg an Geschenken verstellt wird. Besinnlich wurde es auch bei dem Versuch von Chor und Publikum, gemeinsam eine Strophe des allseits beliebten „Stille Nacht” zu singen, doch dann erhob sich ein regelrechtes Blitzlichtgewitter. Denn natürlich wollten alle Erinnerungsfotos von diesem Abend schießen. sb

 

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