Weitere Informationen:

Vokalensemble '83 – Saarbrücken
info@vokalensemble-83-sb.de

Leitung: Bernhard Leonardy
leonardy@gmx.de

 
 

Freitag, 15.4.2001, 20.00 Uhr
Basilika St. Johann
Saarbrücken
 

Totentanz
Feuerreiter
Hugo Distler (1908-1942)

Wie liegt die Stadt so wüst
Rudolf Mauersberger (1889-1971)

Der grimmige Tod
Armin Knab (1881-1951)

Choral dorien
Litanies
Jehan Alain (1911-1940)

Crucifixion
Marcel Dupré (1886-1971)
 

Bernhard Stilz, Flöte
Philippe Delacour, Orgel

Ein Schauspielensemble

Kammerorchster der
Universität des Saarlandes

Leitung:
Bernhard Leonardy



Ein Abend mit unverwechselbarem Schweben
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Aufrüttelnd: Karfreitags-Konzert mit Werken von Hugo Distler in der Basilika St. Johann Hugo Distler, ein psychisch labiler Mensch, dem Selbstmord der einzig sinnvolle Weg aus den seelischen Nöten seines Lebens schien, vertonte 1934 im Rahmen seiner „Geistlichen Chormusik” einen „Totentanz” , in dem er die körperliche und geistige Begrenztheit des Menschen eindrucksvoll thematisierte. So komponierte er eine Folge von kurzen Sprüchen, basierend auf Texten von Angelus Silesius, und zeichnete aphoristisch knapp und deutlich charakterisierend die Konfrontation der verschiedenen Stände mit dem Tod nach. Das „Vokalensemble ‘83” , eine Schauspielgruppe und Bernhard Stilz (Flöte) realisierten unter der Leitung von Bernhard Leonardy am Karfreitag in der Basilika St. Johann in Saarbrücken dieses bedeutende Werk neuer deutscher Motetten-Kunst. Im Wechsel von gesprochenem Wort, dichten Vokalsätzen und einer erst im Jahr 1976 wiedergefundenen Flötenstimme, einer Variationenfolge über „Es ist ein Schnitter, heißt der Tod” , boten sie eine beeindruckende szenische Folge, die seit jeher als eine der individuellsten und wichtigsten Kompositionen Distlers betrachtet wurde. Stimmliche Disziplin, sorgsame Intonation und dynamische Feinarbeit von subtilsten Nuancierungen machten die Aufführung zu einem aufrüttelnden Erlebnis. Am meisten beeindruckte die rhythmische Präzision, mit der Distlers asymmetrische Strukturen durchgehalten wurden. Ein Verfahren übrigens, das auch seinem „Feuerreiter” aus dem „Mörike-Chorliederbuch” das unverwechselbar Schwebende verlieh. Das alles ergab einen introvertierten Musik-Abend, der von Philippe Delacour an der Orgel mit meditativen Kompositionen von Alain und Dupré vertieft wurde. pes


 

Donnerstag, 1.11.2001, 16.30 Uhr
Basilika St. Johann
Saarbrücken
 

Friede auf Erden
Arnold Schönberg (1874-1951)

Requiem
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
 

Eva Leonardy, Sopran
Judith Braun, Alt
Terence van den Berg, Tenor
Vinzenz Haab, Bass

Kammerorchster der
Universität des Saarlandes

Leitung:
Bernhard Leonardy



Klangwucht und samtgefütterte Soli
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Im November gedenken die Menschen traditionsgemäß ihrer Toten. Besinnliche Konzerte tragen dem tristen Charakter des Monats Rechnung. So lud an Allerheiligen die Saarbrücker Basilika St. Johann zu einem großen Chor- und Orchesterkonzert ein. Neben Mozarts Requiem wurde Schönbergs „Friede auf Erden” op. 13 geboten. So viel Publikumsandrang wie an diesem Abend hat man in der Basilika selten erlebt. Das Vokalensemble 83 und der Kammerchor der Universität des Saarlandes konnten sich mit ihrem Dirigenten Bernhard Leonardy freuen, denn ihre Interpretation der 12-stimmigen A-cappella-Vertonung eines Gedichts von Conrad Ferdinand Meyer, die Schönberg 1907 schrieb, war ein herausragendes Ereignis. Dieses Werk wird seiner enormen Schwierigkeiten wegen nämlich nur selten aufgeführt. Zehn Minuten Spätromantik in monumentaler, oft überladener Tonsprache. Das war stark. Der große Chor kam mit dem ungewöhnlich dichten, auf Transparenz verzichtenden Satz hervorragend zurecht. Die flimmernde Atmosphäre der Musik, die das Pathos der Textvorlage reproduziert, wurde fein getroffen. Im anschließenden Mozart-Requiem gesellten sich noch das Universitätskammerorchester und als Gesangssolisten Eva Leonardy (Sopran), Judith Braun (Alt), Terence Van den Berg (Tenor) und Vinzenz Haab (Bass) hinzu. Alle Mitwirkenden gestalteten die von Mozart unvollendet hinterlassene Totenmesse zu einem dunklen, schwermütigen Werk der Auseinandersetzung mit dem Rätsel des Todes. Ob im suggestiven „Requiem”, in der gewaltigen Kyrie-Fuge oder in den schaudernden Bass-Einwürfen des „Dies irae”: Der Chor gestaltete mit dramatischer Kraft und konnte seine stimmlichen Qualitäten expressiv zur Geltung bringen. Zusammen mit den ergreifend deklamierenden Solisten („Tuba mirum”, „Recordare”) wurde ein wenig von der Überwindung des Todesschreckens spürbar. Eine tröstliche Schlusslösung des Gesamtwerks war natürlich nicht möglich. Der harte Quintklang des Schlussakkords hallte nach – als Symbol der Übermacht des Todes. pes


 

Montag, 31.12.2001, 21.00 Uhr
Basilika St. Johann
Saarbrücken

Weihnachtsoratorium I-III
Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Nun komm, der Heiden Heiland
Lukas Osiander (1534-1604)
 

Anke Maurer, Sopran
Judith Braun, Alt
Vinzenz Haab, Bass

Kammerorchester der
Universität des Saarlandes

Leitung:
Bernhard Leonardy