Weitere Informationen:

Vokalensemble '83 – Saarbrücken
info@vokalensemble-83-sb.de

Leitung: Bernhard Leonardy
leonardy@gmx.de

 
 

Sonntag, 5.4.1998, 16.00 Uhr
Basilika St. Johann
Saarbrücken
 

Requiem
Maurice Duruflé (1902-1986)

Wie liegt die Stadt so wüst
Rudolf Mauersberger (1889-1971)

Miserere
Gregorio Allegri (1582-1652)

Choralvorspiel
„O Mensch bewein Dein Sünde groß”
Choralfantasie über
„Jesus Christus unser Heiland”
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
 

Angela Lösch, Mezzosopran
Alto Betz, Bariton
Sabine Heimrich, Violoncello
Thomas Layes, Orgel


Leitung:
Bernhard Leonardy



Ensemble '83: Schlicht ergreifend

© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Trotz organisatorischer Schwierigkeiten im Vorfeld – zweimal musste der Mezzosopran umbesetzt werden, einmal der Organist: Bernhard Leonardys Palmsonntagskonzert in der Basilika St. Johann gelang, als sei es nie anders geplant gewesen. Das Vokalensemble '83 gehört nach wie vor zu den Spitzenchören unserer Region. Gleich in Rudolf Mauersbergers Trauermotette auf die Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg bestätigte sich das: Dem Frauen- wie dem Männerchor hörte man an, wie intensiv an der Klangkultur gearbeitet wird. Beide Stimmgruppen klangen für sich und zusammen intensiv und ausgewogen. Und auf Leonardys dämpfende und fordernde Gesten reagierten die Sänger lebhaft, entwickelten eine enorme Lautstärke-Spannweite. Im Requiem von Maurice Duruflé erzielte der Chor so geradezu ekstatische Höhepunkte, nahm sich im „Agnus Dei” aber auch zu ergreifendem Pianissimo zurück. Nur gelegentlich kamen die Stimmen bei Einsätzen in der Intonation nicht gleich zusammen – am merklichsten in Gregorio Allegris „Miserere” , dessen Interpretation insgesamt weniger ausgereift wirkte. Mit Angela Lösch (Mezzosopran) und Allo Betz (Bariton) hatte Leonardy zwei kräftige, klangschöne Stimmen gefunden, die ihre kleinen Partien mit würdigem Ausdruck füllten. Organist Thomas Lajes kostete in Bachs Choralvorspiel „O Mensch bewein Dein Sünde groß” die komplizierte Harmonik aus und beschloß die Choralfantasie über „Jesus Christus unser Heiland” mit dramatischer Wucht. Am Ende bedauerte man, daß nur ein eher kleines Publikum dieses stimmungsintensive Konzert miterlebt hatte. Markus Waldura


   

Sonntag, 12.4.1998, 18.00 Uhr
Missionshauskirche
der Steyler Missionare
St. Wendel
 

Wie liegt die Stadt so wüst
Rudolf Mauersberger (1889-1971)

Miserere
Gregorio Allegri (1582-1652)

Choralvorspiel
„O Mensch bewein Dein Sünde groß”
Choralfantasie über
„Jesus Christus unser Heiland”
Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Requiem
Maurice Duruflé (1902-1986)

 

Angela Lösch, Mezzosopran
Alto Betz, Bariton
Sabine Heimrich, Violoncello
Thomas Layes, Orgel


Leitung:
Bernhard Leonardy



Homogene musikalische Leistung

Chor- und Solistenkonzert in der Missionshauskirche – Hilfe für zwei Missionare
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Ein Konzert mit dem Saarbrücker Vokalensemble '83 unter der Leitung von Bernhard Leonardy gab es dieser Tage in der Missionshauskirche. Wie der Rektor des Missionshauses, Pater Naumann, in seiner Begrüßungsansprache sagte, führte dieses Konzert mit geistlichen Texten nicht nur in den Sinn der Karwoche ein, sondern diente außerdem einem guten Zweck. Der Erlös dieser Veranstaltung geht an die beiden Steyler Missionare Pater Paul Klein und Pater Klaus Naumann in Indonesien. Diese sind noch immer dabei, nach der Erdbeben-Katastrophe vor einigen Jahren ihre Missions- und Sozialstationen wieder aufzubauen. So passte es ganz ausgezeichnet, daß der Chor als erstes Stück eine Trauermotette von Rudolf Mauersberger (1889 bis 1971) mit dem Titel „Wie liegt die Stadt so wüst” sang. Diese Motette hat der Kantor der Dresdener Kreuzkirche im Jahre 1945 angesichts der Zerstörung seiner Stadt komponiert. Schon mit den ersten Takten wurde es den Zuhörern im der gut besetzten Missionshauskirche klar, daß es sich bei dem Vokalensemble '83 um einen ganz ausgezeichneten Chor handelt. Das Ensemble kann auf wohlklingende und gut ausgebildete Stimmen zurückgreifen, singt sehr homogen und mit problemlos sauberer Intonation. Das zweite Chorstück des Abends, war das nicht zuletzt durch Wolfgang Amadeus Mozarts frappierende Gedächtnisleistung berühmt gewordenen „Miserere” von Gregorio Allegri (1592 bis 1652). Diese Karfreitagsmusik nach Psalm 51 wurde ursprünglich nur in der päpstlichen Sixtinischen Kapelle aufgeführt, von Mozart allerdings aus dem Gedächtnis niedergeschriebenen und veröffentlicht. Zwischen den Chorstücken ließ sich der Organist Thomas Layes mit zwei Choralvorspielen von Johann Sebastian Bach hören. Layes, der kurzfristig eingesprungen war, zeigte an diesem Abend insgesamt eine sehr gute Leistung. Seine Interpretation von „O Mensch bewein dein Sünde groß” und „Jesus Christus unser Heiland” zeichnete sich durch sehr hohe Spannung aus, die dennoch den Fluß der Musik nicht störte. Auch bei der Begleitung des Requiems von Maurice Duruflé (1902 bis 1986), das der Höhepunkt des Konzerteabends war, zeigte sich der Organist als ein sicherer und einfühlsamer Musiker. Erstaunlich, wie gut es gelang, die klanglichen Möglichkeiten der Orgel zu einer stimmungs- und farbenreichen Mischung zu nutzen. Duruflés Requiem ist fast ganz in die meditative Atmosphäre des gregorianischen Chorals getaucht. Nur an einigen Stellen kommt es zu dramatischen Ausbrüchen. Insgesamt herrschten Trost und Zuversicht vor. Diesem Grundcharakter des Werkes brachten Bernhard Leonardy und das Vokalensemble '83 Saarbrücken auf ausgezeichnete Weise zur Geltung. Zu den schönsten Momenten des Konzertes gehörte gewiß das Mezzosopransolo „Pie Jesu” (Milder Jesus) von Angela Lösch, die von Sabine Heimrich am Violoncello begleitet wurde.


 

Sonntag, 18.10.1998, 16.00 Uhr
Basilika St. Johann
Saarbrücken

Hohe Messe in h-moll
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
 

Catherine Nick, Sopran
Gabriele May, Alt
Thomas Ströckens, Tenor
Vinzenz Haab, Bass

Neues Saarländisches Kammerorchester

Leitung:
Bernhard Leonardy



Ein Lob den Laien
Aber Tadel für die Profis: Geburtstag des Vokalensembles '83
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

Seit nunmehr 15 Jahren setzen Bernhard Leonardy und sein Vokalensemble '83 durchaus markante Akzente im Saarbrücker Konzertleben. Am Sonntag feierten sie ihren Geburtstag mit Bachs „Hoher Messe in h-Moll” – ein ehrgeiziges Projekt, das höchste Anforderungen an alle Beteiligten stellte. Abseits der historischen Aufführungspraxis orientierte sich Leonardy am romantischen Bachstil der 50er Jahre, vermied jedoch konsequent jegliches Pathos und Sentimentalitäten. Trotz starker Chorbesetzung war er immer um Durchhörbarkeit der filigranen Stimmverläufe und spannungsvolle dynamische Klangschattierungen bemüht. Intonationsschwächen in hoher Sopranlage und rhythmische Fehler hielten sich in Grenzen. Für einen Laienchor insgesamt eine beachtliche Leistung, die lauten Beifall in der vollbesetzten Basilika St. Johann hervorrief. Andere, höhere Maßstäbe gelten allerdings bei den Profis. Schon bei den Gesangssolisten hatte Leonardy diesmal keine glückliche Hand bewiesen. Die Sopranistin Catherine Nick mußte gleich gegen zwei äußerst unsensible Duettpartner ansingen: Gaby May (Alt) ging in keinster Weise auf ihre nuancierte Phrasierung ein und irritierte zudem mit heftigen Brusttönen und unschönen Vokalverfärbungen. Thomas Ströckens (Tenor) wirkte in der Höhe angestrengt. Sein Versuch, in der Benedictus-Arie ein gestütztes Piano zu singen, klang recht bemüht. Vinzenz Haab ließ flüssige Koloraturen hören und kam mit den unterschiedlichen Lagen der beiden Baßarien gut zurecht. Unausgeglichen auch die orchestrale Begleitung: Das „Neue Saarländische Kammerorchester” setzt sich aus Mitgliedern des Rundfunksinfonieorchesters zusammen. Am Sonntagmorgen hatten sie noch ein anspruchsvolles Konzert in der Kongreßhalle gespielt. Bachs monumentales Werk als „kleine Mucke” am Nachmittag, quasi um das Taschengeld für die am Montag begonnene Tournee nach Spanien aufzubessern, war des Guten hörbar zu viel. So wurde die Messe mit wenig Rücksicht auf Balance und Transparenz, ohne Inspiration und uneben in der Artikulation heruntergespielt. Ärgerlich war nicht nur das verschmierte Violinsolo. Der Solohornist war gar bei seinem einzigen Einsatz überhaupt nicht anwesend. Warum sein verspätetes Eintreffen auch noch Sonderapplaus verdiente, blieb mehr als fraglich. Heiko Cullmann


 

 

Sonntag, 6.12.1998, 16.00 Uhr
Basilika St. Johann
Saarbrücken

Deutsche Adventmesse
Joseph Dantonello (1891-1945)

Sonate in d-Moll
für Kontrabass und Orgel
Georg Friedrich Händel (1685-1759)

Alter jüdischer Gesang
für Kontrabass und Orgel
Max Bruch (1883-1920)

Improvisation über
„Es kommt ein Schiff geladen”
Bernhard Leonardy (1963)

Fest- und Gedenksprüche op 109
Johannes Brahms (1833-1897)
 

Ilka Emmert, Kontrabass
Martin Dobner, Kontrabass

Leitung:
Bernhard Leonardy



Es kommt ein Schiff geladen
© Kritik in der Saarbrücker Zeitung

„Mit Harfen, Bäss’ und Zimbeln schön!” Unter diesem Motto vereinigte Bernhard Leonardy das Vokalensemble '83 mit Ilka Emmert und Martin Dobner, den beiden Solo-Bassisten des SR-Sinfonieorchesters, zum diesjährigen Adventskonzert in der Basilika St. Johann. Josef Dantonellos „Deutsche Adventmesse” enthält zahlreiche bekannte Choräle, die vom Vokalensemble '83 mal lyrisch zart, mal kraftvoll vorgetragen wurden. Daneben standen vor allem weniger bekannte Werke auf dem Programm. So etwa Händels Sonate in d-Moll für Kontrabaß und Orgel. Erstaunlich die Ausdrucksvielfalt, mit der Martin Dobner spielte, mal cantabel, leidenschaftlich oder auch leichtfüßig tändelnd. Zwischen liedhaft und ariös bewegte sich Ilka Emmerts Interpretation von Max Bruchs altem jüdischen Gesang für Kontrabaß und Orgel. Bernhard Leonardys symphonische Improvisation über „Es kommt ein Schiff geladen” zeichnete sich durch Ideenreichtum und Virtuosität aus. Aber man hätte ihm ein adäquateres Instrument als die auf den barocken Kirchenraum ausgerichtete Klais-Orgel wünschen mögen. Den Höhepunkt bildeten Brahms’ „Fest- und Gedenksprüche” für zwei vierstimmige Chöre a capella. Das Vokalensemble meisterte die intonatorischen Klippen der doppelchörigen Kompositionen mit großem Geschick. Eine packende Darbietung. G.H.

 

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